Hallo zusammen, ich heisse Leonie. Ich bin fünfzehn Jahre alt, und komme aus Meierskappel.
Für mich ist Kunst so, dass man unbegrenzt seine Emotionen zeigen oder auch darstellen kann.
Heute habe ich eine Begegnung mit einem Kunstwerk in der Stadt Zug.
Kommt ihr auch mit?
Wir sind beim Schulhaus Loreto in Zug und wir suchen jetzt das Kunstwerk. Rundherum hat es sehr viele Gebäude, es sieht etwas düster aus. Wir gehen die Treppen hoch und gehen zum Kunstwerk hin.
Ich sehe ganz viele Lampen unter einem Dach. Es sieht ein Bisschen aus wie in einer Disco. Es sieht etwas merkwürdig aus, weil das Schulhaus etwas düster ist, und dann meint man, man könnte an einer Party sein.
Wie ich schon gesagt habe, hat es sehr viele Lampen hier. Ich glaube, sie sind aus Plexiglas. Und es hat LED Lichter darin, die pink, blau, grün, gelb leuchten – so ziemlich in jeder Farbe. Und es gibt auch noch einen Kiosk hier, der aus Scheiben ist, durch die man nicht hindurch sehen kann, und sie sind auch farbig und es sieht cool aus. Und ich finde, es passt auch zu einem Schulhaus, weil es bringt Freude hierhin. Also ich finde es eine coole Idee, auch wenn es Winter ist und es ist dunkler, dann bringt dies Licht hierhin, es fühlt sich lustiger an, und es hebt die Stimmung, es bringt Freude und es macht glücklich.
Dies ist das Kunstwerk “Pausenkiosk” vom Architektenduo vonturm. Das sind Fabian Bircher und Eva Wüst. Das Werk befindet sich bei der Freizeitanlage und dem Schulhaus Loreto in Zug. Das Werk wurde 2020 realisiert. Es ist eine Installation aus verschiedenen geometrischen Lampen aus Dichroidgläsern. Es hat auch noch Akustikelemente.
LEONIE: Ich habe nun noch einige Fragen an das Künstlerduo.
EVA WÜST: Hoi Leonie! Ich bin Eva und neben mir sitzt Fabian. Wir freuen uns, dass du unser Kunst am Bau Projekt in Loreto so genau angeschaut hast. Weil bisher haben wir nur allgemein gehört, dass die Schüler*innen Freude habe an unserer Lichtinstallation. Aber wir haben noch keine so detaillierte Rückmeldung wie von dir erhalten. Wir beantworten dir deine Fragen gerne.
LEONIE: Meine erste Frage ist, dass man anscheinend ein paar akkustische Elemente hört. Aber der akkustische Teil des Werks bleibt unbekannt. Was sollte man hören oder was könnte dazu passen, dass man hören könnte?
FABIAN BIRCHER: Es ist tätsächlich so, dass die Akkustikelement keinen Ton aussenden, sondern im Gegenteil sind sie dafür da, den Umgebungslärm zu schlucken. Weil die Oberflächen der Gebäude alle aus Beton sind, wird der Schall sehr stark reflektiert und es kann in der Pause sehr laut werden, wenn viele Schüler*innen dort sind. Die Akkustikelemente haben eine gelochte Oberfläche und sind mit Filz gefüllt, was eine schalldämpfende Wirkung hat. So sollte es in der Pause leiser sein, und man sollte sich im Gespräch besser verstehen als vorher.
LEONIE: Ich wollte Sie auch fragen, wie Sie auf die Idee gekommen sind, so viele bunte Lampen in einem Schulgebäude und im Freien bei einem Pausenkiosk aufzustellen.
EVA WÜST: Wir wurden von der Kulturstelle Zug beauftragt, den düsteren Pausenraum des Schulhauses Loreto aufzuwerten. Unser Vorschlag bestand aus verschienartigen Lampen, die die graue Betondecke freundlicher erscheinen lassen sollen. Und um die Lärmproblematik zu beheben, haben wir die vorher beschriebenen Akkustikelemente hinzugefügt.
LEONIE: Eine nächste Frage ist, ob dies ein Auftrag war mit dem Kiosk, oder ob Sie selber auf die Idee gekommen sind, einen Pausenkiosk zu machen, der so farbig ist, mit so vielen Lichtern?
FABIAN BIRCHER: Es gab schon vorher einen Pausenkiosk. Der war allerdings nur ein Provisorium und er stand mitten im Pausenbereich. Die Schule war damit nicht zufrieden und sie wollte einen neuen Kiosk, der optisch ansprechender gestaltet ist. Wir haben darum vorgeschlagen, den Kiosk mit ähnlichen Materialien und Farben mit Beleuchtung zu gestalten.
LEONIE: Warum gerade diese Farben, warum solche Neonlichter, die so wirklich leuchten?
EVA WÜST: Das Gebäude ist zwar sehr grau, aber wie du vielleicht gesehen hast, hat es an mehreren Stellen im Pausenraum bereits bestehende Kunstwerke an den Wänden mit kräftigen orangen, roten und gelben Farbentönen. Wir wollten nicht zu ähnliche Farben verwenden und haben uns deshalb entschieden, Dichroidfolien zu verwenden. Das Spezielle an diesen Folien ist, dass je nachdem, von wo man sie betrachtet, sich die Farben ändern. Die LED-Lichtquellen im Lampeninnern sind weiss, aber durch die Oberfläche aus Dichroidfolien erscheinen die Lampen insgesamt farbig. Wie du richtig sagst, sind dies kräftige Neonfarben in gelb, violett, blau und orange-Bereich, die uns gut gefallen, und die wir für andere Lampenprojekte auch schon verwendet haben.
FABIAN BIRCHER: Liebe Leonie, wir wünschen dir alles Gute für deine Zukunft, und wir hoffen, dass du dich weiterhin für die Kunst und Architektur interessiert, und immer kritische Fragen stellst.
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ART'S COOL oder "Art is cool"!
Dies ist eine Begegnung mit einem zeitgenössischen Kunstwerk in der Schweiz, betrachtet, erkundet, und hinterfragt von jungen Menschen. Auf die Fragen der Jugendlichen geben wiederum die Künstlerin oder der Künstler auf ihre Weise eine Antwort. Ganz einfach, nicht?
In dieser zweiten Saison lädt unser Podcast dich ein, Werke ausserhalb der üblichen Ausstellungsorte zu besuchen, meistens im Freien! Fast jede Woche entdecken wir gemeinsam eine künstlerische Schöpfung, die irgendwo in der Schweiz im öffentlichen Raum zu finden ist.
Heute ging es um Pausenkiosk des Architektenduos vonturm, untersucht vom neugierigen Blick von Leonie. Verpasse nicht das Kunstwerk in Wirklichkeit selber zu entdecken, und zwar in Zug beim Schulhaus Loreto.
Sammle zeitgenössische Kunst mit deinen Ohren! Die Webseite artscool.ch/de präsentiert alle Episoden, die seit Herbst 2021 ausgestrahlt wurden. Eine vielfältige und wachsende Sammlung! Ausserdem findest du dort alle Portraits der jugendlichen Fans der zeitgenössischen Kunst, die Kurzbiographien der interviewten Künstlerinnen und Künstler und die Bilder der Werke.
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Der ART'S COOL Podcast wird dank der wertvollen Unterstützung der Loterie Romande, des Migros-Kulturprozent, der Oertli-Stiftung, der Sandoz-Stiftung, der Kantone Aargau, Basel-Stadt, Bern, Glarus, Graubünden, Obwalden, St. Gallen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Zug und Zürich sowie der Städte Winterthur, Yverdon-les-bains, Zug und Zürich realisiert und ausgestrahlt.
Mit der Stimme von Florence Grivel in der französischen Version und Stephan Kyburz in der deutschen Version.
Musik and Sounddesign von Christophe Gonet.
Dies ist eine Produktion Young Pods.