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Philippa & Joëlle Allet

Regierungsgebäude Kanton Thurgau: Philippa begegnet dem Werk "die fabelhafte Regierung" von Joëlle Allet. Sie fragt sich, ob die Tiere etwas mit dem Kanton Thurgau zu tun haben.
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MINIPORTRÄT DER / DES JUGENDLICHEN

Name: Philippa
Alter: 20 Jahre

Deine/Ihre Lieblingszeit? Jede Zeit, solange es warm und sonnig ist.
Was ist der Duft der Freude? Ein Tag am Meer, wenn es salzig und frisch riecht.
Was ist dein/Ihr Lieblingsversteck? Mein Zimmer.

MINIPORTRÄT DER / DES JUGENDLICHEN

Name: Philippa
Alter: 20 Jahre

Deine/Ihre Lieblingszeit? Jede Zeit, solange es warm und sonnig ist.
Was ist der Duft der Freude? Ein Tag am Meer, wenn es salzig und frisch riecht.
Was ist dein/Ihr Lieblingsversteck? Mein Zimmer.

MINIPORTRÄT DES KÜNSTLERS / DER KÜNSTLERIN

Name: Joëlle Allet
Geburtsjahr: (*1980)

Deine/Ihre Lieblingszeit? Die frühen Morgenstunden, wenn es langsam hell wird.
Was ist der Duft der Freude? Jasmin.
Was ist dein/Ihr Lieblingsversteck? “unterwegs sein” bereits weg aber noch nicht angekommen.

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Joëlle Allet, die fabelhafte Regierung, 2014 © Foto: Michael Lio

Künstler*in: Joëlle Allet(*1980)
Titel des Werks: Die fabelhafte Regierung
Jahr: 2014
Technik: Skulpturen aus Bronze: Löwe, Eule, Fuchs, Hase, Biber, Wildschwein
Dimensionen:
Ausstellungsort: Regierungsgebäude des Kantons Thurgau, Zürcherstrasse 188, 8510 Frauenfeld

MINIPORTRÄT DES KÜNSTLERS / DER KÜNSTLERIN

Name: Joëlle Allet
Geburtsjahr: (*1980)

Deine/Ihre Lieblingszeit? Die frühen Morgenstunden, wenn es langsam hell wird.
Was ist der Duft der Freude? Jasmin.
Was ist dein/Ihr Lieblingsversteck? “unterwegs sein” bereits weg aber noch nicht angekommen.

Transkript der Episode

 

Hallo an alle, mein Name ist Philippa,

ich bin 20 Jahre alt und komme aus Frauenfeld im Thurgau.

 

Für mich ist Kunst der kreative Ausdruck

von Menschen im Laufe ihres Lebens.


Heute habe ich eine Verabredung mit einem Werk von Joëlle Allet

die sich in Frauenfeld im Kanton Thurgau befindet. Kommst du mit?

 


PHILIPPA: Wir sind jetzt gerade zum Regierungsgebäude hingegangen und es ist eine sonniger Märztag. Und man achtet sich zuerst gar nicht so fest auf das Kunstwerk, das hier ist. Aber man sieht in der Allee vor dem Regierungsgebäude gewisse Tiere, die recht natürlich da stehen. Also ich sehe in der Entfernung einen Biber, einen Fuchs, der sich hinter einem Baum versteckt und ein Wildschwein, und noch ganz in der Nähe einen Hasen. Also das Regierungsgebäude ist eine schöner, klassischer Bau, es ist sehr breit und es hat grüne Fensterläden und eine beige Wand. Ja, es wirkt souverän. Und jetzt gehen wir das Kunstwerk anschauen.

Wir sind jetzt direkt vor dem Regierungsgebäude und es gibt eine Allee davor mit Bäumen davor, die zurzeit noch kahl sind, weil es noch früh im März ist. Und man sieht die vier Tiere, die auf der Kiesallee platziert sind. Ah, und es hat noch eine Eule versteckt im Baum, oben drin.

Es wirkt irgendwie etwas komisch, weil man rechnet ja nicht mit Tieren auf so einem Platz.

Das Werk, das wir hier sehen, heisst “die fabelhafte Regierung” von Joëlle Allet. Das befindet sich vor dem Regierungsgebäude des Kantons Thurgau in Frauenfeld. Das Werk wurde 2014 realisiert. Es sind Bronzefiguren, und es besteht aus einer Eule, einem Fuchs, einem Hasen, einem Biber und einem Wildschwein.

Ich hätte jetzt noch einige Fragen an die Künstlerin Joëlle Allet.

JOËLLE ALLET: Hallo Philippa, hier ist Joëlle. Es freut mich sehr, dass du dich mit meiner Arbeit auseinander gesetzt hast, und beantworte dir gerne deine Fragen, so gut ich es kann.

PHILIPPA: Und zwar die erste Frage wäre, mit dem Titel “die fabelhafte Regierung” stellt man sich natürlich die Frage, also Fabeln das sind ja immer Tiere, die etwas repräsentieren, und gerade auch Menschen repräsentieren. Hat das etwas zu tun mit der Regierung? Soll dies eine Andeutung sein? Und ist es eine gute Andeutung, oder ist eine schlechte?

JOËLLE ALLET: Ja, der Titel “die fabelhafte Regierung” lässt es offen, was ich genau damit meine. Auf der einen Seite ist die Fabelwelt gemeint mit diesen Tieren, denen man ja menschliche Charakterzüge zuschreibt. Und auf der anderen Seite ist es auch ein Wortspiel: “fabelhaft” ist eigentlich nur gut. Aber das kann natürlich auch ironisch verstanden werden. Ich habe bewusst offen gelassen, so dass jeder selber einen Bezug darstellen kann, welches Tier nun zu wem passt oder warum die hier stehen.

PHILIPPA: Meine zweite Frage wäre, warum Bronze und warum genau diese Tiere? Hat das etwas zu tun mit dem Thurgau, oder hat es mit etwas anderem zu tun?

JOËLLE ALLET: Ich habe Bronze gewählt, weil es ein Material ist, das sehr beliebt ist für den Aussenbereich, vor allem auch für Skulpturen. Es wurde auch in der Kunstgeschichte sehr häufig verwendet worden. Und durch den “Kunst am Bau”-Wettbewerb hatte es wirklich auch genügend Budget, das ich in diesem Material etwas umsetzen konnte. Und ich fand, dass es sehr gut zum Regierungsgebäude passt. Es ist für mich ein klassisches Material, das sehr langlebig ist. Und ja, ich habe Tiere gewählt, die alle im Kanton Thurgau vorkommen, weil ich auch einen starken Bezug zur Region wollte. Darum habe ich diese fünf Tiere gewählt.

PHILIPPA: Noch eine Frage ist, ob diese Tiere für etwas stehen in der Regierung oder was sie symbolisieren sollen.

JOËLLE ALLET: Wie der Titel schon sagt, haben die Tiere spezifische Charakterzüge vor allem in den Fabeln, zum Beispiel der Fuchs, der schlaue Fuchs; oder die wachsame oder nachtaktive Eule, oder der arbeitsame Biber; den Hasen, der für seine Aufmerksamkeit, für das Aufhorchen oder zuhören können steht; und die Wildsau, die natürlich für Kraft steht, oder auch für Widerstand oder die auch mal durchbrechen kann, wenn es nötig ist.

PHILIPPA: Und dann die letzte Frage: warum vor dem Regierungsgebäude? Soll dies eine Natürlichkeit zurückbringen oder was ist die Idee, dass diese Tiere vor diesem Ort sind?

JOËLLE ALLET: Es ist so, dass der Kunst am Bau-Wettbewerb, eine Ausschreibung spezifisch für den Vorplatz hatte, nach der Sanierung des Regierungsgebäudes. Darum war der Standort gegeben. Und ich bin dann auf die Idee gekommen mit den Fabeltieren. Ich bin ausgegangen vom Kanton Thurgau, vom Wappen mit den zwei Löwen drauf. Und ich fand den Löwen ein schönes Symbol, das man verwenden könnte. Und dann fand ich es nicht mehr so ganz zeitgemäss, dem Löwen wird die alleinige Macht, oder der König der Tierwelt sehr oft zugeschrieben.

Und ich fand, dass heutzutage sind wir ja nicht mehr so diktatorisch unterwegs, also zumindest hier in unseren Breitengraden, und darum wollte ich die Demokratie etwas hervorheben, die ja im Regierungsrat mit den verschiedenen Parteien abgedeckt ist. Und so bin ich dann auf die Idee gekommen, okay, ich könnte ja zu den fünf Regierungsräten jeweils fünf Tiere dazugeben, die eben unterschiedliche Eigenschaften haben, Charakterzüge oder vielleicht auch Sichtweisen, vielleicht sogar Perspektiven, die anders sind, die dann gemeinsam über Nacht, oder wie auch immer, über die Entscheidungen oder auch Diskussionen im Regierungsgebäude mitreden können.

Also es ist auch humorvoll gemeint und ich war sehr positiv überrascht, als die Bauherrschaft diese Arbeit angenommen hat, weil ich das Gefühl hatte, dass es gewagt sei, einfach Tiere vor dem Regierungsgebäude zu platzieren. Aber da war auch der zweite Bereich von meiner Idee wichtig, weil ich wollte das der Vorplatz wie eine Weiterführung der Promenade ist, mit den Bäumen, die du auch beschreibst. Die wurden ja neu gepflanzt, und ich fand, wenn hier auch Tiere stehen, dann wird es zugänglicher für Kinder, oder Familien, oder einfach Fussgänger, dass man hier etwas Zeit verbringt oder einfach etwas verweilt – was zum Glück auch der Fall ist. Und da war auch die Idee, die Schwelle des sehr herrschaftlichen Regierungsgebäudes etwas niederschwelliger zu machen, in dem Sinne zugänglicher zu machen zum Volk, also mehr Nähe zum Volk auch zu symbolisieren, was aus meiner Sicht auch eine gute Regierung ausmacht.

Ich hoffe, ich konnte dir einige Antworten geben auf deine Fragen. Es hat mich sehr gefreut, dies ist eine ganz erfrischende Art, wie man mit Kunst in Kontakt kommen kann. Und darum wünsche ich dir auch weiterhin viel Spass, dich mit Kunst auseinanderzusetzen und ich wünsche dir alles Gute!

Danke für dein Interesse, Philippa.

 

°°

ART'S COOL oder "Art is cool"!

Dies ist eine Begegnung mit einem zeitgenössischen Kunstwerk in der Schweiz, betrachtet, erkundet, und hinterfragt von jungen Menschen. Auf die Fragen der Jugendlichen geben wiederum die Künstlerin oder der Künstler auf ihre Weise eine Antwort. Ganz einfach, nicht?

In dieser zweiten Saison lädt unser Podcast dich ein, Werke ausserhalb der üblichen Ausstellungsorte zu besuchen, meistens im Freien! Fast jede Woche entdecken wir gemeinsam eine künstlerische Schöpfung, die irgendwo in der Schweiz im öffentlichen Raum zu finden ist.

Heute ging es um Die fabelhafte Regierung von Joëlle Allet, untersucht vom neugierigem Blick von Philippa. Verpasse nicht, das Kunstwerk in Wirklichkeit selber zu entdecken, und zwar in Frauenfeld, vor dem Regierungsgebäude des Kantons Thurgau.

Sammle zeitgenössische Kunst mit deinen Ohren! Die Webseite artscool.ch/de präsentiert alle Episoden, die seit Herbst 2021 ausgestrahlt wurden. Eine vielfältige und wachsende Sammlung! Ausserdem findest du dort alle Portraits der jugendlichen Fans der zeitgenössischen Kunst, die Kurzbiographien der interviewten Künstlerinnen und Künstler und die Bilder der Werke.

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Der Podcast ART’S COOL wird realisiert und ausgestrahlt mit der grosszügigen Unterstützung der Loterie Romande, dem Migros-Kulturprozent, der Oertli-Stiftung, der Sandoz-Familienstiftung, den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Bern, Glarus, Obwalden, Sankt Gallen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Zug, Zürich, und den Städten Winterthur, Yverdon-les-bains, Zug und Zürich.

Mit der Stimme von Florence Grivel in der französischen Version und Stephan Kyburz in der deutschen Version.
Musik and Sounddesign von Christophe Gonet.

Dies ist eine Produktion Young Pods.